Aktuelles
Cho Namjoo
Kim Jiyoung, geboren 1982
Ein Medientipp von
Annamarie Escher-Schenkschuck
(Team der Stadtbibliothek Kreuztal)
Kurz nachdem Kim Jiyoung ihre Karriere zugunsten von Kind und Familie aufgibt, beginnt sie, sich seltsam zu verhalten. Sie entwickelt verschiedene Persönlichkeiten, benimmt sich wie Frauen, denen sie in ihrem Leben begegnet ist. Ihr Mann schickt sie schlussendlich zu einem Psychiater, der als Erzähler des Buches dient. Er erzählt von einem Leben voller Frustration und Unterwerfung, von Kontrolle durch männliche Bezugspersonen, Verletzung ihrer Privatsphäre durch Arbeitskollegen und dem Druck ihrer Familie. Der Schreibstil von Cho Namjoo ist minimalistisch und sie beschränkt sich auf das wesentliche. Gerade das lässt die Leser*innen allerdings mit Kim Jiyoung fühlen und manch eine*r fühlt sich durch die Alltagsmisogynie an Situationen erinnert, die Frauen auf aller Welt nur allzu bekannt vorkommen.